Was sagen Orthopäden zu Wasserbetten?

Beim Wasserbett gehen die Meinungen sehr stark auseinander. Kein Schlafsystem polarisiert so stark wie Wasserbetten. Doch wie denken eigentlich Orthopäden über diese einzigartigen Betten? In diesem Blog-Eintrag wollen wir einen Blick auf die Meinungen der Experten werfen und herausfinden, was sie über Wasserbetten zu sagen haben. Bevor wir näher auf das Thema eingehen, ist es wichtig, einen Blick auf die möglichen Ursachen von Rückenbeschwerden zu werfen.

Ursachen von Rückenbeschwerden

Rückenbeschwerden sind ein häufiges Problem, das Menschen aller Altersgruppen betreffen kann. Die Ursachen für Rückenbeschwerden sind vielfältig und können von individuellen Lebensstilfaktoren bis hin zu körperlichen Bedingungen variieren. Sollten die Beschwerden jedoch von Muskelverspannungen hervorgerufen werden welche auf eine falsche Schlafposition oder auf einer zu harten oder auch zu weichen Matratze zurückzuführen sind, kann ein Wasserbett Abhilfe schaffen. Einige der häufigsten Ursachen von Rückenbeschwerden sind:

1. Falsche Schlafposition: Die Art und Weise, wie wir während des Schlafs liegen, kann einen erheblichen Einfluss auf unsere Rückengesundheit haben. Eine unzureichende Unterstützung der Wirbelsäule kann zu unnatürlichen Krümmungen und Druckpunkten führen, was zu Rückenschmerzen führt. Diese können sich durch Muskelverspannungen und das Einschlafen von Gliedmaßen bemerkbar machen. Es ist wichtig, eine Schlafunterlage zu wählen, die die natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule unterstützt, um eine gesunde Schlafposition zu fördern und mögliche Rückenbeschwerden zu reduzieren.

2. Muskelverspannungen:  Verspannte Muskeln im Rückenbereich können durch Stress, Überlastung oder mangelnde Bewegung verursacht werden. Eine zu weiche oder zu harte Unterlage im Schlaf kann ebenfalls zu einer falschen Haltung führen. Dadurch werden die Muskeln im Rücken überdehnt oder verkürzt, was zu den typischen Muskelverspannungen führt. Die Wahl der richtigen Schlafunterlage, die eine angemessene Unterstützung der Wirbelsäule bietet, kann dabei helfen, Muskelverspannungen zu reduzieren und eine gesündere Schlafposition zu fördern.

3. Bandscheibenprobleme: Bandscheiben sind flexible Polster zwischen den Wirbeln, die als Stoßdämpfer fungieren. Wenn sich die Bandscheiben degenerieren oder beschädigt werden, können sie auf umliegende Nerven drücken und Rückenschmerzen verursachen.

4. Haltungsprobleme: Eine schlechte Körperhaltung im Alltag, sei es am Schreibtisch oder beim Heben schwerer Gegenstände, kann langfristig zu Rückenbeschwerden führen.

5. Arthritis und andere Erkrankungen: Bestimmte Erkrankungen wie Arthritis oder Osteoporose können ebenfalls Rückenschmerzen verursachen, da sie die Gelenke und Knochen beeinflussen.

Da Rückenbeschwerden so vielschichtig sein können, ist es wichtig, den individuellen Fall sorgfältig zu untersuchen und die richtige Schlafunterlage auszuwählen, um die Wirbelsäule bestmöglich zu unterstützen

Warum raten Orthopäden zu einem Wasserbett?

Viele Orthopäden empfehlen Wasserbetten, weil sie die Fähigkeit haben, sich individuell an die Körperkonturen anzupassen. Eine gleichmäßige Gewichtsverteilung wird ermöglicht, wodurch Druckpunkte minimiert werden und die Wirbelsäule in einer neutralen Position gehalten werden kann. Dies kann dazu beitragen, dass die Rückenmuskulatur entspannt und der Druck auf die Bandscheiben verringert wird. Menschen mit Rückenbeschwerden könnten somit von der ergonomischen Unterstützung und der Druckentlastung eines Wasserbettes profitieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Matratze jedes Wasserbetts beheizt werden kann. Durch die stufenlose Temperaturregulierung kann jeder die perfekte Schlaftemperatur einstellen. Ist die richtige Temperatur gewählt, kann dies zu einem entspannteren Schlaf führen, da der Körper vom Wasserbett auf Temperatur gehalten wird und der Körper nicht aktiv die Körpertemperatur regulieren muss. Eine angenehme Schlaftemperatur kann dazu beitragen, dass man schneller in den Schlaf findet und einen ungestörten und erholsamen Schlaf genießt.

Das individuelle Einstellen der Schlaftemperatur ist besonders für Paare von Vorteil, die unterschiedliche Temperaturpräferenzen haben. So kann jeder sein Wohlfühlklima im Bett haben, ohne dass es zu Kompromissen bei der Raumtemperatur kommt.

Die Kombination aus individueller Anpassung und Temperaturregelung macht Wasserbetten zu einer interessanten Option für Menschen, die nach einer Schlafunterlage suchen, die ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht wird. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht jeder Mensch die gleichen Präferenzen hat, und dass die Wahl der richtigen Matratze letztendlich eine sehr persönliche Entscheidung ist.

Im nächsten Teil unseres Blogs werden wir uns mit einigen möglichen Bedenken befassen, die Orthopäden in Bezug auf Wasserbetten haben könnten. Bleiben Sie dran, um mehr zu erfahren!

Was finden Orthopäden nicht so gut am Wasserbett?

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Aspekte von Wasserbetten, die von Orthopäden kritisch betrachtet werden. Eine mögliche Sorge ist die Bewegungsisolation. Obwohl viele Wasserbetten eine gute Bewegungsdämpfung haben, können sie dennoch auf Bewegungen empfindlich reagieren. Dies kann zu Problemen führen, wenn sich der Schlafende häufig umdreht oder wenn zwei Personen mit unterschiedlichem Gewicht dasselbe Bett teilen. Einige Orthopäden könnten auch darauf hinweisen, dass Wasserbetten aufgrund ihrer speziellen Pflegeanforderungen nicht für jedermann geeignet sind und dass sie möglicherweise nicht so langlebig sind wie herkömmliche Matratzen.

Ob weniger oder gar kein nächtliches Wälzen allerdings ein Vorteil ist, darüber sind sich Experten nicht einig. „Die Bandscheiben brauchen auch nachts Bewegung, um ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffe aufzunehmen“, argumentiert Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken in Selsingen (Niedersachsen). (Quelle: Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung vom 16.04.2010) Ein gesunder Mensch müsse bis zu 60 Mal pro Nacht die Schlafposition wechseln. Auch Florian Heidinger, Geschäftsführer des Ergonomie Instituts München, sagt, dass Gelenke nachts bewegt werden müssen. Aber wie oft, sei wissenschaftlich nicht belegt. „Es gibt keine Diagnose, die den Schlaf auf Wasser von vornherein ausschließt“, sagt Walter Pitzer, Facharzt für Orthopädie aus Gladenbach bei Marburg. Dass die Beine höher liegen, könne sich positiv auswirken, unter anderem bei Hexenschüssen, Bandscheibenvorfällen, Rheuma oder Krampfadern. (Quelle: Artikel in der Welt vom 29.03.2010)

 

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